06.11.2023
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Im Auftrag des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. wurden im Sommer 2023 auf der Insel Usedom Studien zur Wahrnehmung des Tourismus und der Lebensqualität durchgeführt. Über die Hälfte der Befragten bewertet ihre Lebensqualität als hoch, und ein Großteil zeigt starke Verbundenheit mit der Insel. Der Tourismus wird vor allem als wirtschaftlich wichtig und für das Image der Insel bedeutend wahrgenommen. Gleichzeitig werden Verkehrsprobleme, steigende Belastungen für Wohnraum und Umweltschutz als zentrale Herausforderungen genannt.
Die Erhebungen wurden vom Deutschen Institut für Tourismusforschung (DITF) an der FH Westküste sowie der dwif-Consulting GmbH wissenschaftlich begleitet. Befragt wurden im Zeitraum vom 17. Mai bis 11. Juli 2023 insgesamt 2.787 Personen in Mecklenburg-Vorpommern, darunter 450 Einwohnerinnen und Einwohner auf der Insel Usedom. Die Datenerhebung erfolgte hybrid über telefonische Interviews und Online-Befragungen. Die Repräsentativität der Stichprobe wurde über Quoten nach Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Wohnort gesichert.
Die Ergebnisse zeigen ein insgesamt positives Bild der Lebensqualität. 53 Prozent der Befragten bewerten ihre Lebensqualität als hoch. Besonders geschätzt werden die Naherholung in der Natur (90 Prozent Zustimmung), soziale Beziehungen (83 Prozent) und die Qualität der Umwelt (80 Prozent). 71 Prozent der Befragten sind stolz, auf Usedom zu leben, und 70 Prozent geben an, gerne auf der Insel zu wohnen.
Die Tourismusakzeptanz ist ambivalent. 91 Prozent denken, dass der Tourismus die Wirtschaft fördert, 68 Prozent erkennen positive Auswirkungen auf das Angebot an Restaurants und Cafés und 66 Prozent betonen positive Effekte auf Image der Region. Gleichzeitig nehmen 58 Prozent der Einwohner zu viele Touristen wahr, und 93 Prozent berichten von Verkehrsproblemen.
Handlungsbedarf zeigt sich insbesondere bei der Minimierung negativer Effekte: 94 Prozent wünschen Lösungen für Verkehrsprobleme, 83 Prozent fordern die Sicherung von Wohnraum für Einheimische und 67 Prozent sprechen sich für verbesserten Umweltschutz aus. 32 Prozent der Befragten geben an, über Mitgestaltungsmöglichkeiten im Tourismus informiert zu sein.
Die alltäglichen Kontakte mit Gästen sind hoch: 61 Prozent begegnen Touristen häufig im Alltag, 33 Prozent führen regelmäßig Gespräche mit ihnen. 40 Prozent der Einwohner geben an, einen direkten wirtschaftlichen Bezug zum Tourismus zu haben, 60 Prozent verneinen dies.
Insgesamt bestätigen die Befragungen die große Bedeutung des Tourismus für die Insel Usedom: 80 Prozent der Befragten erkennen ihn als wichtigen Faktor für ihren Wohnort, 40 Prozent sehen einen direkten Beitrag zur Lebensqualität. Gleichzeitig werden Verkehrsbelastungen, Wohnraumproblematik und Umweltaspekte als zentrale Herausforderungen deutlich.
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