14.03.2023
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Das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern hat am 8. März 2023 den finalen Bericht zum Tourismus im Jahr 2022 vorgelegt, der hiermit kurz zusammengefasst wird.
Im Dezember 2022 wurden in MV rund 360.000 Gästeankünfte (+37,0 Prozent zu 2021; -19,8 Prozent zu 2019) und 1,16 Millionen Gästeübernachtungen (+22,8 Prozent zu 2021; -16,6 Prozent gegenüber 2019) gezählt. Die Übernachtungen im Dezember 2022 lagen auf dem Niveau des Jahres 2015, womit sich die Nachfrage in MV im letzten Dezember noch vergleichsweise verhalten dargestellt hat. Hier wurde die Erholung nach der Pandemie durch Preissteigerungen, Inflation und die Geschehnisse rund um die Energiekrise wieder ausgebremst.
In Deutschland insgesamt wurden im Dezember 27,4 Millionen Übernachtungen gemeldet, womit ein Plus von 87,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet wurde. Gegenüber dem Dezember 2019 sanken die Übernachtungen bundesweit um 11,2 Prozent.
Die Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten lag in MV im Dezember bei 16,4 Prozent (Deutschland gesamt: 28,6 Prozent; MV im Dez 2019: 19,3 Prozent).
Im Jahr 2022 wurden für MV rund 7,4 Millionen Gästeankünfte (+34,7 Prozent gegenüber 2021; -12,1 Prozent gegenüber 2019) und 31,8 Millionen Übernachtungen (+19,6 Prozent gegenüber 2021; -6,9 Prozent gegenüber 2019) an das Statistische Amt gemeldet. Damit liegt MV trotz pandemiebedingter Einschränkungen bis Ostern 2022 bei den Übernachtungszahlen insgesamt deutlich über dem Niveau des Jahres 2018 (+1 Million Übernachtungen). Zum Rekordjahr 2019 fehlen auflaufend noch rund 2,35 Millionen Übernachtungen.
Bundesweit liegen die Übernachtungszahlen 2022 dieses Jahres mit +45,3 Prozent nun deutlicher über dem Vorjahresergebnis als in MV, gegenüber 2019 sind sie jedoch mit -9,1 Prozent noch mehr zurück. Im Bundesländerranking reiht sich MV bei den Übernachtungszahlen auf Rang sechs ein, verzeichnet aber mit rund 19.700 Übernachtungen je 1.000 Einwohner die mit Abstand höchste Tourismusintensität unter den Bundesländern (Deutschland gesamt: 5.415 Übernachtungen je 1.000 Einwohner).
Die übernachtungsstärksten Regionen 2022 in MV sind die Mecklenburgische Ostseeküste (9,3 Millionen Übernachtungen), Rügen/Hiddensee (6,4 Millionen Übernachtungen) und Usedom (5,7 Millionen Übernachtungen). Insgesamt rund 82 Prozent aller Übernachtungen 2022 wurden in den Küstenregionen verbracht. Die restlichen 18 Prozent verteilen sich auf die Mecklenburgische Seenplatte und Westmecklenburg. Gegenüber 2021 kann insbesondere die Mecklenburgische Ostseeküste mit +28,7 Prozent ein überdurchschnittliches Wachstum verbuchen. Alle anderen Regionen liegen dicht beieinander und unter dem Landesschnitt von +19,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Vergleich zu 2019 liegen die Mecklenburgische Ostseeküste (-2,5 Prozent) und Fischland-Darß-Zingst (-1,5 Prozent) bereits schon fast wieder auf Vorkrisenniveau. Alle anderen Regionen liegen zurück, allen voran das Vorpommersche Festland (-15,3 Prozent) und Rügen/Hiddensee (-10,2 Prozent).
Rund elf Prozent aller Übernachtungen des Jahres 2022 fanden in den sechs größten Städten in MV statt, allen voran in Rostock (inkl. Warnemünde, 2,07 Millionen Übernachtungen). Im Vergleich zu 2019 ist die Entwicklung noch recht unterschiedlich. So sind Greifswald (-2,1 Prozent) und Wismar (-5,5 Prozent) schon wieder nah an 2019 herangekommen. Insbesondere Neubrandenburg (-37,9 Prozent) und Stralsund (-31,0 Prozent) konnten noch nicht wieder an des Niveau des Jahres 2019 anknüpfen.
Im Incoming-Tourismus verbucht Mecklenburg-Vorpommern 2022 rund 285.000 Gästeankünfte (+86,6 Prozent zu 2021, -27,5 Prozent zu 2019) und 770.000 Übernachtungen (+72,8 Prozent zu 2021, -30,3 Prozent zu 2019). Das Incoming-Segment insgesamt hat unter den Pandemiemaßnahmen deutlich stärker gelitten, als der nationale Markt. Jedoch wachsen die für MV wichtigsten internationalen Quellmärkte (die stärksten sieben) im Jahresverlauf mit + 82,0 Prozent stärker als das restliche Ausland (+50,3 Prozent). Die wichtigsten sieben internationalen Quellmärkte machten 2022 rund drei Viertel aller Incoming-Übernachtungen in MV aus.
Besonders positiv entwickelt sich im Vergleich zum Vorjahr Schweden (+145,1 Prozent) und die Niederlande (+89,5 Prozent). Im Vergleich zu 2019 sind die Skandinavischen Hauptquellmärkte noch am stärksten im Hintertreffen (Schweden: -44,7 Prozent, Dänemark: -48,8 Prozent). Die Verluste am besten ausgleichen konnten die Niederlande mit nur noch -9,8 Prozent gegenüber 2019.
Im Jahr 2022 konnten die Hotels und die Ferienwohnungen und -häuser mit einem Anteil von 29 beziehungsweise 27 Prozent die meisten Übernachtungen in MV verzeichnen. Auf Rang drei folgen die Campingplätze mit einem Anteil von 16 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Übernachtungen in Jugendherbergen/Hütten (+57,3 Prozent) und in Ferienzentren (+43,2 Prozent) besonders stark gestiegen.
Ein Blick auf 2019 zeigt, dass die Campingplätze (+1,5 Prozent) die Übernachtungszahlen wieder übertreffen konnten. Das Camping-Segment in MV verzeichnet sein zweitbestes Jahr seit der Wende mit 5,15 Millionen Übernachtungen. Auch die Ferienwohnungen und -häuser (-0,2 Prozent) und die Hotels Garni (-2,1 Prozent) sind bei den Übernachtungszahlen wieder sehr nah an 2019 herangerückt. Besonders großen Aufholbedarf haben die Erholungs- und Ferienheime, welche noch 25,2 Prozent hinter dem Ergebnis von 2019 liegen.
Download: MV-Tourismusentwicklung 2022
Der komplette Jahresbericht des Statistischen Amtes MV kann hier heruntergeladen werden: Download Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern Dezember 2022, Jahr 2022 (endgültige Ergebnisse)