28.09.2020
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Festlicher Auftakt mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters / Gipfeltreffen der Baritone mit Johannes Weisser, Thomas E. Bauer und Konstantin Krimmel / Großes Finale in ehemaliger Heeresversuchsanstalt mit NDR Elbphilharmonie Orchester, Violoncellisten Sheku-Kanneh Mason unter der Leitung von Alan Gilbert am 10. Oktober
Das Usedomer Musikfestival startete als eines der ersten Festivals mit vollem Programm in die neue Saison in Deutschland. Es zieht trotz erschwerter Bedingungen aufgrund internationaler Reisebeschränkungen in Norwegen und Dänemark durch Corona-Restriktionen eine positive Zwischenbilanz. Alle Konzerte der traditionsreichen Veranstaltungsreihe, die in diesem Jahr Stars und Schätze Norwegens präsentiert, konnten bislang stattfinden. Fünf von bislang 20 stattgefundenen Konzerten einschließlich der Kinder- und Jugendprogramme des Jungen Usedomer Musikfestivals wurden kurzfristig, innerhalb weniger Tage hochkarätig neu besetzt. Es sprangen das Baltic Sea Philharmonic und Kristjan Järvi, die Pianistin Maria Lettberg, der norwegische Violinist Jan Bjøranger, der Pianist Daniel Heide und der norwegische Bariton Johannes Weisser ein. Mit weiteren Sängern, dem Bariton Thomas E. Bauer und dem Usedomer Musikpreisträger Konstantin Krimmel präsentierte das Usedomer Musikfestival zwei der gefragtesten Baritone und einen hochkarätigen Nachwuchssänger. Aufgrund der strikten Einhaltung lokaler behördlicher Hygieneregelungen reduzierte sich die Besucheranzahl auf ca. ein Drittel der vollen Kapazitäten. Um der hohen Nachfrage trotzdem gerecht zu werden, ließ das Usedomer Musikfestival ein Sonderkonzert anlässlich von 30 Jahren Deutscher Wiedervereinigung am 12. September und das Eröffnungskonzert am 19. September doppelt stattfinden.
Intendant Thomas Hummel zur Situation: „Wir sind überglücklich, dass unser Publikum, trotz der schwierigen Situation unser Norwegen-Programm dankbar aufnimmt. Für manche Konzerte hätten wir ein Vielfaches an Karten vergeben können. Dank des Rettungsschirms der Landesregierung für die Kulturschaffenden in Mecklenburg-Vorpommern und der Unterstützung durch unsere Sponsoren, die uns trotz Corona allesamt treu bleiben, sind wir momentan zuversichtlich, gut durch die Krise zu kommen.“
Zu den Höhepunkten der ersten Hälfte des Usedomer Musikfestivals zählten zwei Doppelkonzerte des vom Usedomer Musikfestival gegründeten Baltic Sea Philharmonic unter der Leitung von Kristjan Järvi im historischen Kraftwerk Peenemünde vor ca. 400 von normalerweise 1200 Besuchern pro Konzert und in der Lokhalle der Usedomer Bäderbahn zur Eröffnung der 27. Saison des Usedomer Musikfestivals mit ca. 280 von normalerweise 600 Zuhörern pro Konzert. Weitere auftretende Künstler waren der Violoncellist David Geringas, der Bajanvirtuose Geir Draugsvoll, die norwegische Mezzosopranistin Marianne Kielland und viele mehr. Der 27-jährige Bariton Konstantin Krimmel erhielt den mit 5.000 Euro dotieren Usedomer Musikpreis der Oscar und Vera Ritter-Stiftung im Rahmen eines Beethoven-Salons mit dem Schriftsteller Albrecht Selge, dem Direktor des Beethovenhauses Bonn, Malte Boecker und dem Pianisten Florian Heinisch. Jan Brachmann, Dramaturg des Usedomer Musikfestivals und Moderator des Salons: „Konstantin Krimmel ist ein junger Bariton, der seine ungewöhnlich schöne Stimme für eine große Gestaltungskraft bei enormer Sorgfalt der Sprache gegenüber nutzt. Kernige Dramatik liegt in seinem Darstellungsvermögen ebenso, wie Witz, Weichheit und Verletzlichkeit. Dazu besitzt sein Vortrag die Gabe der Suggestion: Er führt dem Hörer das Gesungene bildhaft vor Augen und erneuert auf diese Weise die Faszination des Geschichtenerzählens. Besonders für den Liedgesang ist von Konstantin Krimmel Bedeutendes zu erwarten“.
Zu den anwesenden Ehrengästen des Sonderkonzerts und des Eröffnungskonzerts zählten die Ministerpräsidentin des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig, der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Europa im Bundesland Lorenz Caffier sowie die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern Bettina Martin. Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, MdB eröffnete das Usedomer Musikfestival und zeigte sich begeistert von der engagierten, völkerverbindenden Arbeit der Veranstaltungsreihe und seinem Engagement in Zeiten der Krise: „Dass gemeinsamer Kulturgenuss auch unter den geltenden Beschränkungen möglich ist, zeigt das Usedomer Musikfestival und sendet damit ein wichtiges Signal der Hoffnung, insbesondere an Künstlerinnen und Künstler, die auf Auftritte live und vor Publikum angewiesen sind. [...] Die Kulturnation Deutschland zeigt sich hier beim Usedomer Musikfestival von ihrer besten Seite.“
Highlights der kommenden Wochen ist die seit 2009 stattfindende Synagogenrundfahrt des Usedomer Musikfestivals, die mit Musik in den Synagogen des Bundeslandes Erinnerungen an die einst reiche jüdische Kultur wachrufen und vertiefen will. Ein Festkonzert mit dem norwegischen Kammerorchester 1B1 unter der Leitung des Violinvirtuosen Jan Bjøranger gemeinsam mit dem Pianisten Christian Ihle Hadland feiert 30 Jahre deutsche Wiedervereinigung. Das Kammerorchester „Poland baROCK“ und der Gitarrist Krzysztof Meisinger feiern die deutsch-polnische Insel Usedom mit einem Konzert in der polnischen Nachbargemeinde Swinemünde. Neben weiteren Konzerten und Lesungen unter anderem mit dem Schauspieler Ulrich Noethen oder der Organistin Ines Maidre, setzt das zweite große Peenemünder Konzert den festlichen Schlusspunkt des 27. Usedomer Musikfestivals am 10. Oktober: Das NDR Elbphilharmonie Orchester und der Violoncellist Sheku Kanneh-Mason lassen unter der Leitung von Dirigent Alan Gilbert erstmals die „Ballade des Aufruhrs“ des Komponisten Harald Sæverud, der symbolische erste Schuss zum norwegischen Widerstand gegen die Nazis am historischen Ort, der ehemaligen Heeresversuchsanstalt Peenemünde erklingen, zugleich der feierliche Ausklang der Saison im Musikland Mecklenburg-Vorpommern. Dieses Konzert ist bereits ausverkauft.
Weitere Informationen: www.usedomer-musikfestival.de