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Mit Rücksicht und Weitblick zu mehr Nachhaltigkeit

10.07.2023

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Das seit Januar 2022 inhabergeführte Strandhotel Zingst, das von der „Jagdfeld Real Estate“ gemanagt wird, verfügt über 122 Zimmer und Suiten, einen 1.400 Quadratmeter großen Spa- und Wellnessbereich mit Innen- und Außenpool, Whirlbucht, zwei Saunen und Fitnessraum, dem Restaurant Nautica und der Oyster Bar.

Im Interview: Sandra Musil

Marketing Managerin und Nachhaltigkeitsbeauftragte

Sandra Musil © Nachhaltigkeit bedeutet für uns unternehmerisches Handeln mit Rücksicht und Weitblick auf unser gesamtes natürliches, wirtschaftliches und soziales Umfeld.

Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern:

Das Strandhotel Zingst hat kürzlich den Prüfprozess von GreenSign, der führenden Nachhaltigkeitszertifizierung, durchlaufen und wurde mit Level vier von fünf ausgezeichnet. Was hat Sie zur Nachhaltigkeit und zu dieser Zertifizierung inspiriert?

Sandra Musil:

Für uns stellte sich gar nicht die Frage, ob wir nachhaltig handeln wollen. Denn von Anfang an ist Nachhaltigkeit in unserer DNA verwurzelt. Die GreenSign-Zertifizierung hat uns zusätzlich geholfen zu sehen, wo wir genau stehen beziehungsweise was wir bereits schon gut machen und wo wir uns noch verbessern können.

TMV:

Welche Aspekte der Nachhaltigkeit liegen Ihnen im Strandhotel besonders am Herzen?

Musil:

Nachhaltigkeit fängt im Strandhotel Zingst bei den naheliegendsten Dingen an. Wir sind in der Region fest verankert und beziehen, soweit wie möglich, Speisen und Getränke aus der Umgebung. Zudem suchen wir bewusst nachhaltige Partner, wenn es um die gesamte Bewirtschaftung des Hotels geht. Und auch im Umgang mit unseren Mitarbeitenden begreifen wir Nachhaltigkeit als wichtigen Baustein unserer Unternehmenskultur. Nachhaltigkeit bedeutet für uns unternehmerisches Handeln mit Rücksicht und Weitblick auf unser gesamtes natürliches, wirtschaftliches und soziales Umfeld.

TMV:

Welche Maßnahmen setzen Sie um und können damit eine Inspiration für andere Unternehmen sein?

Musil:

Unser Hotel hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um unseren Gästen einen besonderen Aufenthalt zu bieten, der gleichzeitig verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert ist.

Dazu gehört die Nutzung von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln, die Zusammenarbeit mit einer nachhaltigen Wäscherei, das Angebot "Umweltliebe", bei dem wir bei Verzicht auf die tägliche Zimmerreinigung eine Fünf-Euro-Spende an ein Nationalparkprojekt tätigen. Wir verzichten wo möglich auf Plastik, nutzen nachhaltige Bettwaren, haben mehrere E-Ladesäulen und im gesamten Haus LED-Beleuchtung. Wir sind Erstvermarkter für regionalen Fisch, bevorzugen regionale Lieferanten, haben einen eigenen Hotelgarten für Kräuter. Zudem bieten wir eine Auswahl veganer und vegetarischer Speisen an. Wichtig ist uns außerdem, eine faire Behandlung der Mitarbeitenden mit unbefristeten Verträgen, regelmäßigen Gesprächen, flexibler Dienstplangestaltung und weiteren Benefits.

TMV:

Mit welchen Herausforderungen im Bereich hatten Sie besonders zu kämpfen und wie haben Sie diese überwunden?

Musil:

Gravierende Herausforderungen hatten wir nicht. Aber wie bei allen Veränderungen bedarf es immer der Abwägung verschiedener Faktoren, ob eine Maßnahme sinnvoll ist oder nicht. Die Faktoren reichen dabei von der Umsetzbarkeit über die Wirtschaftlichkeit bis hin zum konkreten Nutzen.

TMV:

Wie kommunizieren Sie Ihr nachhaltiges Konzept nach außen?

Musil:

Bisher lag der Fokus unseres Nachhaltigkeitskonzeptes eher auf der Umsetzung und weniger auf der Kommunikation. Wir werden jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen, um unserem Handeln Transparenz zu geben. Zudem tauschen wir uns mit unseren Mitarbeitenden regelmäßig aus. Gäste bekommen außerdem über unsere digitale Gästemappe und zukünftig über die Website weiterführende Informationen. Auch in den Zimmern werden wir auf die Nachhaltigkeit hinweisen.

TMV:

Sicherlich werden Sie sich jetzt nicht auf dem Erfolg ausruhen. Was ist Ihre Vision für die Zukunft?

Musil:

Wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, meinen wir weniger einen starren Zustand, sondern vielmehr einen Prozess. Sicherlich gibt es auch bei uns noch Verbesserungsbedarf. Weiterbildungen, interne Arbeitsgruppen und eine kontinuierliche Offenheit gegenüber Veränderungen lassen uns gemeinsam mit den Mitarbeitenden vorangehen. Gerne geben wir unser Wissen auch bei uns in der Region weiter. Und auch für unsere Gäste und Partner wollen wir ein vertrauter und verlässlicher Gastgeber sein, der durch Qualität und Kreativität immer wieder aufs Neue überzeugt, überrascht und begeistert.