19.06.2020
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Konzept für eine regionale Destination-Management-Organisation soll bis Ende August erarbeitet sein
Die Insel Rügen, menschenleer und ohne Touristen. Was sich für so manchen Einheimischen wie ein ungewollter Urlaub vom Urlaub angefühlt hat, brachte die Tourismusregion wirtschaftlich an ihre Grenzen und teils darüber hinweg. Die starke touristische Abhängigkeit der Inseln Rügen, Ummanz und Hiddensee ist gerade während der Corona-Krise eindeutig offen zutage getreten.
Der Wirtschaftsfaktor Tourismus ist unvergleichbar bedeutsam für die größte deutsche Insel und ihre Einwohner sowie die beiden Nachbarinseln. Wer ist für die Vermarktung, Koordination und Entwicklung dieses einen so wichtigen Wirtschaftsfaktors zuständig? Bisher die Tourismuszentrale Rügen (TZR). Hier hat allerdings eine Umstrukturierung begonnen nach dem Ausstieg von 3 Gesellschaftern. Damit ist der Beweis erbracht, dass die Inseln Rügen, Ummanz und Hiddensee einen Neustrukturierungsprozess als gemeinsame Urlaubsdestination an der Ostsee benötigen.
"Wir brauchen eine neue Struktur - eine inselweite Tourismusorganisation"
„Es ist auf Dauer nicht vertretbar und auch nicht solidarisch, dass nur sechs Gemeinden von 39 auf Rügen, dass Inselmarketing für Rügen finanziert und organisiert haben. Unsere Gäste erleben unsere Insel nicht als Einzelgemeinden und Orte mit kommunalen Ortsgrenzen, sondern als eine zusammenhängende Tourismusregion. Für die Stärkung der Tourismusakzeptanz bei unseren Einwohnern und zur Qualitätssicherung für unsere Gäste brauchen wir eine neue Struktur. Das muss eine inselweite Tourismusorganisation sein, bestehend aus allen Inselgemeinden, der Wirtschaft und den wichtigsten Vereinen und Verbänden. Jeder für sich, auf seine Weise wird in Zukunft nicht mehr funktionieren und von Landesebene auch nicht mehr geduldet werden“, betont Knut Schäfer, Vorsitzender des Tourismusverbandes Rügen.
Die Region Rügen gehört zu den führenden Urlaubsdestinationen in Mecklenburg-Vorpommern und ist eine der stärksten Destinationsmarken in Deutschland. Um die Marktposition langfristig auszubauen und angesichts der großen Herausforderungen durch die Folgen der Corona-Pandemie auch kurz- und mittelfristig handlungsfähig zu bleiben, benötigt die Destination eine handlungsfähige Destination Management Organisation (DMO) für die gesamte Insel-Region. Aus diesem Grund hat der Tourismusverband Rügen e. V. einen Strukturentwicklungsprozess angestoßen, um ein Organisationskonzept für eine regionale DMO zu erarbeiten. Das Organisationskonzept steht in Einklang mit dem auf Landesebene durch den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. erarbeitete Rahmenkonzept für die touristischen Strukturen im Land.
„Dieser Prozess wird aktuell durch eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Tourismusverbandes Rügen e. V., der kommunalen Ebene sowie der Wirtschaft begleitet.“, so Knut Schäfer. Eine erste Sitzung der projektbegleitenden Arbeitsgruppe fand am 03. Juni 2020 statt. „Zielsetzung des Prozesses ist es, bis Ende August dieses Jahres das Organisationskonzept für eine regionale DMO zu erarbeiten, das anschließend als umsetzbares Diskussionskonzept in die verschiedensten Bereiche der Tourismusakteure und in die Inselgemeinden getragen werden soll“, skizziert der Vorsitzende des Tourismusverbandes Rügen die nächsten Schritte.
Mit der Entwicklung des Organisationskonzeptes wurde eine Arbeitsgemeinschaft aus dem Beratungsunternehmen PROJECT M (www.projectm.de) und der Wirtschaftsberatung Baker Tilly (www.bakertilly.de) beauftragt. Die Projektleitung liegt bei Cornelius Obier (Geschäftsführer von PROJECT M) und Dr. Christian Teuber (Partner bei Baker Tilly).