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Wasserschloss Quilow ist wieder ein Ausflugsziel

17.10.2024

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Neue Betreiber bieten Café, Veranstaltungen und Ausstellung

Blick auf das Wasserschloss Quilow TMV/Gänsicke

Seit Juni dieses Jahres ist das Wasserschloss Quilow, 15 Kilometer nordwestlich von Anklam, wieder in Betrieb. „Für uns ist das ein Ort für Familien und Kultur. Wir wollen, dass wieder Leben reinkommt“, sagte Kirsten Thon. Sie ist die Mutter des Betreibers Victor Thon. Im Mittelpunkt stehe das Café, das zunächst wöchentlich von Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist. „Wir haben selbstgebackenen Kuchen und Snacks. Und wir bieten nur die Speisen an, die wir selbst gerne essen.“ Dazu gehöre aktuell eine Herbstsuppe. In Kürze würden dann passend zur Jahreszeit Bauerntopf, Wildgulasch oder Wildeintopf dazukommen.

Bis sich alles eingespielt hat, werde die Speisekarte sehr übersichtlich sein. Hintergrund sei, dass kein Essen weggeworfen werden soll. „Zudem wird bei uns Regionalität sehr großgeschrieben“, berichtete die gebürtige Erzgebirglerin Thon. Alle Zutaten seien von Bauern in der Region.

Das 1575 gebaute Schloss, von dessen früherem Wassergraben nicht mehr alles erhalten ist, sei gleichzeitig ideal für Veranstaltungen jeglicher Art. „In unserem Trausaal sind Karaoke-Abende, Geburtstage, Klassentreffen, Lesungen, Konzerte oder Weihnachtsfeiern und natürlich Trauungen möglich“, zählte Thon auf. Der Raum sei im Dach und biete einen Extrazugang sowie Platz für bis zu 40 Personen. Zudem könnten drei Nebenräume genutzt werden. Übernachtungen seien derzeit allerdings noch nicht möglich. Im nahen Gutshaus Schlatkow stünden Zimmer bereit.

In der Mitte des Schlosses sei eine Ausstellung zu sehen. Dort gehe es um die lange Geschichte des Renaissance-Schlosses und die Veränderungen in der Quilower Gutswirtschaft in den vergangenen vier Jahrhunderten, sagte Thon. „Wie sah das Leben der Gutsherrschaft aus und wie das Leben der Untergebenen?“ Anhand von Ofenkacheln und Cremedosen, Porträts und Schnappschüssen, Leichenpredigten oder persönlichen Erinnerungen könnten die Besucher viel über Privilegien und erdrückende Dienstpflichten, Erfolge und Niederlagen vergangener Zeiten erfahren. Da das Wasserschloss ein offenes Haus sei, werde dafür auch kein Eintritt verlangt.

Das Wasserschloss Quilow zählt den Angaben zufolge zu den wenigen erhaltenen Herrenhäusern der Renaissance in Vorpommern und gilt als Denkmal von nationalem Wert. Nach der Wende erging es dem Schloss 30 Jahre lang wie vielen anderen Gutshäusern in der Region und litt unter Leerstand, Verfall und fehlgeschlagenen Sanierungsbemühungen. Nach einer umfangreichen Sanierung konnten ab dem Jahr 2020 für zwei Jahre wieder Besucher ins Haus. Nach wiederum zweijährigem Leerstand übernahm die Familie Thon dann das Denkmal.
Weitere Informationen: cafe-schlossperle-zu-quilow-ug.de