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Wichtige Fakten zu Vibrionen in der Ostsee

15.08.2019

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1 min

Drei Fragen an Dr. Heiko Will, erster Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern

Im Interview: LAGuS

Erster Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern

LAGuS © Wichtige Fakten zu Vibrionen in der Ostsee

TMV:

Was sind Vibrionen?

Heiko Will:

Vibrionen sind salzliebende Bakterien und natürlicher Bestandteil salzhaltiger Meerwässer. Sie vermehren sich stark vor allem bei einem Salzgehalt ab 0,5 Prozent und einer Temperatur ab 20 Grad Celsius. Diese Bedingungen sind in warmen Sommern auch an der deutschen Nord- und Ostseeküste gegeben.

TMV:

Wie gefährlich sind Vibrionen für Urlauber und Einheimische in MV?

Will:

Menschen mit chronischen Vorerkrankungen wie Diabetes und einem geschwächten Immunsystem gelten als Risikogruppe. Je älter, desto schwächer das Immunsystem. Daher haben Menschen über fünfzig ein höheres Risiko, an einer Vibrionen-Infektion zu erkranken, als jüngere Personengruppen. Symptome und Krankheitsverlauf hängen davon ab, auf welchem Weg die Erreger in den Körper gelangen. Bereits kleine Verletzungen der Haut reichen den Bakterien als Eintrittsstelle. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kommt es dann zu einer Wundinfektion. Im weiteren Verlauf breiten sich die Bakterien im Körper aus und führen zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung. In 60 Prozent der Fälle verläuft diese tödlich. Durchfall und Fieber verursachen die Bakterien, wenn sie über Meeresfrüchte oder das Trinkwasser aufgenommen werden. Lebensgefahr besteht in diesem Fall aber nicht. Bis zum Ausbruch der Infektionserkrankung können zwölf bis 72 Stunden vergehen.

TMV:

Wie viele Infektions- und Todesfälle gab es bisher?

Will:

Seit 2003 registriert das LAGuS die Fälle der Vibrionen-Infektionen. Seit dem sind insgesamt 51 Personen an einer Infektion erkrankt, acht sind an den Folgen gestorben. Angesichts der etwa 90 Millionen Badegäste, die seit 2003 Urlaub an der Ostsee gemacht haben, ist die Zahl aber sehr gering.

Informationen zur Badewasserqualität immer aktuell auf www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/gesundheit/Badewasserqualitaet