24.11.2014
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„Horst Rahe hat Leuchttürme gebaut, die touristische Welt verändert und bereichert. Er hat einen großen Teil dazu beigetragen, dem ostdeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und seiner sich neu findenden Tourismuswirtschaft nach 1990 deutschlandweit Wahrnehmung und einen guten Ruf zu verschaffen. Er hat für Tausende touristische Jobs gesorgt, den Menschen Stolz und Selbstbewusstsein gegeben und nicht nur über die 1999 gegründete Horst-Rahe-Stiftung Kultur und junge Talente im Land gefördert“, betonte Jürgen Seidel in seiner Laudatio auf den 75-jährigen Preisträger.
Überdies sei Mecklenburg-Vorpommern zur Keimzelle der wesentlichen Ideen und Innovationen geworden, an denen Rahe maßgeblich beteiligt gewesen ist. Angefangen bei den „Aida“-Kreuzfahrtschiffen, über die „Arosa“-Flusskreuzfahrtschiffe bis zur „arcona“-Hotelgruppe sind Unternehmen entstanden, die ihren Hauptsitz in der Hansestadt Rostock halten und mit ihren Geschäften auch in andere Tourismusregionen expandieren. Ebenso zählen zu Rahes touristischer Leistungsbilanz vier „Arosa“-Resorts von Sylt bis Kitzbühel, die Hamburger Jacob Gruppe oder das Hotel Neptun in Warnemünde, das unter seinem Mitwirken vom DDR-Renommee-Hotel in ein bis heute erfolgreiches Haus überführt wurde. Zuletzt sorgte Rahe mit der Entwicklung der „a-ja“-Hotels für Aufsehen. Das erste Haus der Kette wurde im vergangenen Jahr in Warnemünde eröffnet, weitere folgen bis 2016 in Grömitz, Bad Saarow und Ruhpolding
Im Jahr 1993 hatte Rahe gemeinsam mit seinem Partner Nikolas Schües das auf Handelsschifffahrt ausgerichtete, ehemalige DDR-Kombinat Deutsche Seereederei von der Treuhand übernommen und umgebaut. Um die damals massiven Einbrüche im Reedereigeschäft auszugleichen, setzte er auf neue Aktivitäten und baute die Bereiche Immobilien, Hotellerie und Kreuzfahrten auf, während die Schifffahrt unter dem Dach anderer Unternehmen weiterlebte. Das erste Schiff der mittlerweile zehn Kreuzliner umfassenden „Aida“-Flotte wurde 1996 in Dienst gestellt und begründete eine beispiellose Entwicklung des mittlerweile zum US-Konzern Carnival gehörenden Unternehmens. Die Marke „Arosa“ mit inzwischen elf Schiffen und vier Ferienresorts wurde im Jahr 2009 aus der DSR ausgegliedert, die Arkona-Hotels (heute: arcona) folgten im Jahr 2001. Für die in der Firmengruppe der DSR verbliebenen Tourismusaktivitäten wurde kürzlich mit Richard Vogel einen neuer Geschäftsführer und Anteilseigner präsentiert. Horst Rahe fungiert weiterhin als Aufsichtsratschef der Firmen mit insgesamt 1.500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 150 Millionen Euro sowie als geschäftsführender Gesellschafter der übergeordneten Holding Deutsche Seereederei.
„Ich bin immer von der Marktseite gekommen und habe mich nicht nur damit befasst, was die Menschen sich wirklich wünschen, sondern vor allem, was sie auch bezahlen können und ob es auch nachhaltige Märkte sind. Das heißt auch, dass ich gesellschaftspolitische Trends, demografische Entwicklungen und ähnliche Dinge in Betracht gezogen habe“, erklärte Horst Rahe den Hintergrund für sein unermüdliches Wirken.